FAQ von Louise Langlet
Was heißt sektorale Heilpraktikerin für Physiotherapie?
Eine Physiotherapeutin mit Heilpraktikererlaubnis beschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie ist gemäß § 1 Abs. 2 Heilpraktikergesetz (HPG) berechtigt, in seinem Bereich die Erstdiagnostik durchzuführen und eine physiotherapeutische Verordnung für den untersuchten Patienten auszustellen. Diese Verordnung kann anschließend auch von einem Physiotherapeuten ohne Heilpraktikererlaubnis in eigener Praxis durchgeführt werden.
CMD, was ist das?
Das Kiefergelenk, auch craniomandibuläres Gelenk genannt, ist das Gelenk zwischen unserem Schädel, dem Cranio (Oberkiefer) und der Mandibula (Unterkiefer). Wie alle Gelenke kann auch dieses dysfunktional sein und verschiedene Symptome verursachen. CMD, craniomandibuläre Dysfunktion, ist ein Begriff, der verwendet wird, wenn das Kiefergelenk eine Störung aufweist. Diagnose und Therapie erfolgen meist aufgrund folgender Beschwerden:
Ein- oder beidseitige Schmerzen im Kiefer bis in die Ohren, Knacken beim Kauen, Kiefersperre, Kopfschmerzen bis zur Migräne, Tinnitus, Nackenschmerzen.
Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit der Craniomandibulären Physiotherapie beschäftigt, in meinem Blog können Sie mehr über alle Möglichkeiten der Kiefergelenktherapie erfahren.
Welchen Arzt sollte ich bei Kiefergelenkschmerzen aufsuchen?
Zunächst ist ein Besuch beim Zahnarzt notwendig, um akute Zahnerkrankungen auszuschließen.
Wenn keine adäquate Lösung gefunden wurde, sind Kieferorthopäden und Kieferchirurgen die richtigen Ansprechpartner. Diese schauen sich das Kiefergelenk im Zusammenspiel mit den Zähnen genauer an und können das weitere Vorgehen erläutern.
Wie bei jedem Gelenk ist manchmal eine ausführliche Diagnostik mittels DVT, MRT oder CT notwendig.
Die anschließende Therapie reicht dann von Physiotherapie, Schienentherapie, Osteopathie, Logopädie, Zahnspangen bis hin zur Operation.
Kieferspezialisten im Rhein-Main-Gebiet finden Sie hier.
Was hat Lymphe mit dem Kiefergelenk zu tun?
Eine ganze Menge! Kiefergelenkpatienten klagen meist über chronische Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich, die den Lymphabfluss stören. Manche nehmen starke Schmerzmittel bis hin zu Opiaten, die Wassereinlagerungen im ganzen Körper begünstigen. Bei anderen sind es Entzündungen im Kiefergelenk, die zu einer Schwellung führen, oder nach einer bösartigen Erkrankung wurden Lymphknoten entfernt oder beschädigt, sodass sich die Lymphe im Gesichtsbereich ansammelt. Die Lymphdrainage ist bei all diesen Punkten immer ein positiver Einstieg in die Craniomandibuläre Therapie, da sie zu einer Entspannung des Gewebes führt. Wenn die Lymphdrainage nicht explizit vom Arzt verordnet wurde, liegt es in meinem Ermessen als Therapeutin, welche Techniken ich unter Berücksichtigung der Kontraindikationen anwende.
Um den Lymphabfluss weiter anzuregen, kann ich neben der manuellen Lymphdrainage natürlich auch mit Bewegung in der betroffenen Körperregion arbeiten oder das Gewebe mithilfe des Schröpfens behandeln.
Wie erkenne ich ein Kieferspezialist?
Da fast alle Physiotherapiepraxen Kiefergelenkbehandlungen anbieten und online dafür werben, ist es schwierig, die richtige Person zu finden. Ich empfehle Ihnen, Ihren Kieferorthopäden oder Kieferchirurgen zu fragen, ob sie eine Empfehlung haben. Umgekehrt finden Sie geeignete Ärzte und Osteopathen, wenn Sie die Physiotherapeutin Ihres Vertrauens fragen:
Für eine Diagnostik empfehle ich im Rhein-Main-Gebiet Dr. Dominic Weber vom Deutschen Zentrum für Dentaldiagnostik in Frankfurt am Main. Die Kiefergelenke kennen für ihn keine Geheimnisse, dank seines hochmodernen und sehr präzisen Kernspintomografen ist er in der Lage, eine exakte Diagnose und Funktionsanalyse zu liefern.
Priv. Doz. Dr. med. Dr. Med. H. Umstadt kann mit seinen beiden Standorten in Darmstadt und in Weinheim ein weites Einzugsgebiet behandeln. Sie werden von einem erfahrenen Arzt empfangen, der sein Handwerk wie kein anderer versteht und ein sehr guter Kieferchirurg ist. "Ungefähr" ist für ihn ein Fremdwort, machen Sie sich auf Medizin auf höchstem Niveau gefasst.
Eine Osteopathie-Sitzung bei Theresa Weber genügt, um von ihr begeistert zu sein. Ob craniosacrale, viszerale oder parietale Osteopathie, Frau Weber strahlt Kompetenz, Professionalität und Begeisterung für ihren Beruf aus. Ihr Fingerspitzengefühl begleitet Sie vor allem bei Kiefergelenkbeschwerden mit der Craniomandibulären Osteopathie.
Wie wende ich das Schröpfen im Gesicht an?
Das Schröpfen war schon in den alten Kulturen sehr beliebt, aber die neue Technologie bringt viele Vorteile mit sich. Die Mini-Silikonschröpfgläser von Bella Bambi sind sehr praktisch für kleine Hautflächen und für die Anwendung im Gesicht und am Mundboden, da man das Silikon durch Zusammendrücken noch etwas formen kann, bevor die Saugwirkung einsetzt. Ich habe damit schon sehr gute Erfolge in der Craniomandibulären Physiotherapie erzielt:
Verbesserung der Hautsensibilität nach Gesichtsoperationen (Bimax, Eagle-Syndrom, Tumorentfernung)
Behandlung tiefer Narben
Vorbehandlung der Kiefer- und Kaumuskulatur vor intraoralen Behandlungen
Lösen von Triggerpunkten am Kieferschließmuskel (Schläfenmuskel)
Entspannung des Mundbodens
Behandlung der Nacken- und Halsmuskulatur
Meine Patientinnen und Patienten empfinden es generell als sehr angenehm, nicht nur im Gesicht, sondern auch im Rücken. Die Silikoncups von Bella Bambi sind für die Selbstbehandlung sehr gut, ich als Kieferpatientin benutze sie fast täglich. Ob als "Placing" an der Schläfe für einen lokalen intensiven Saugeffekt oder als Schröpfmassage (Sliding) mit etwas Öl entlang der Wange, die Silikonteile benötigen kein weiteres Zubehör und können überall hin mitgenommen werden. Der kleine Retter bietet auch eine ideale Triggerpunktbehandlung durch "Drücken" mit dem Trigger Pointer am oberen Ende.
Auf der Internetseite des Herstellers Bella Bambi®* werden alle Anwendungen der Saugglocke erklärt. Schauen Sie sich auch das Kiefer-Re-Set* an!
Wenn Sie weitere Fragen zum Schröpfen haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren!
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Beckenboden und CMD?
Ja, denn Verspannungen der Kiefermuskulatur, Zähneknirschen oder Pressen können zu einer erhöhten Anspannung des Beckenbodens führen. Wir haben im Körper vier Muskelplatten, die zusammenwirken: Fußgewölbe, Beckenboden, Zwerchfell und Mundboden.
Ein großer Schwerpunkt meines Beckenbodenkurses ist das Verständnis der Körperfunktionen und die Koordination dieser Muskeln untereinander. Der Beckenboden kann sich im Kopf- und Gesichtsbereich bemerkbar machen. Wenn man dringend auf die Toilette muss, spannt man nicht nur den Beckenboden an, sondern unbewusst auch die Gesichtsmuskeln. Bei einer Geburt während der Arbeit hört man von der Hebamme, man solle nicht die Zähne zusammenbeißen, sondern den Mund öffnen und die Wehen wegatmen.
Beim Beckenbodentraining spielt die Atmung eine entscheidende Rolle:
Beim Einatmen, Sprechen, Singen oder Tragen wird der Beckenboden durch das Zwerchfell belastet, dehnt sich aus und muss Halt geben. Auch bestimmte Körpermechanismen wie Niesen oder Husten fordern unsere Muskelplatten, sie müssen kräftig gegenhalten.
Beim Ausatmen lösen wir den Druck und aktivieren unseren Mundboden.
Eine interessante Erfahrung für meine Kursteilnehmer ist, dass sich Beckenboden und Rückenmuskulatur leichter kontrollieren lassen, wenn die Fußgewölbe angespannt sind. Der Wechsel von Anspannung und Entspannung führt zu einer starken Mitte. Übrigens nutzen Yoga und Pilates diese Erkenntnisse, um den Beckenboden reflektorisch in das Training einzubeziehen.
Weitere Fragen und Antworten folgen...
Wenn Sie Fragen zu einem der Themen haben, schreiben Sie mir einfach eine E-Mail und vielleicht antworte ich ja im nächsten Blogbeitrag!
louiselanglet[at]physiotherapyforever.net